Text und Fotos: Marko Förster


Bad Schandau (Sächsische Schweiz-Osteerzgebirge, Sachsen) 17.05.2014, gegen 10:00 Uhr, Katastrophen-Übung: 360 Retter trainieren den Ernstfall in Bad Schandau


Samstag, 10:01 Uhr, Sirenen heulen. Ein Großaufgebot der Feuerwehr fährt Richtung Brückenschleife unweit des Nationalpark-Bahnhofs Bad Schandau. Ein PKW und ein Zug waren an einem unbeschrankten Bahnübergang (Strecke Neustadt - Bad Schandau) zusammen gestoßen. Sieben Personen werden verletzt, zum Teil im Auto eingeklemmt. Kurz danach kracht es noch einmal. Es kommt zu einer Massenkarambolage. Vier Pkws sowie eine Fußgängergruppe sind beteiligt. Ein Pkw liegt auf der Seite, ein anderer fängt Feuer. Insgesamt werden dabei 19 Personen verletzt. Für die deutschen und tscheschischen Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Katastrophenschutz gibt es jede Menge zu tun. Sie müssen schreiende menschen aus ihren Wracks befreien, Menschen in Sicherheit bringen und Erste Hilfe leisten. Nur knapp eine Stunde später kommt es im Einsatzverlauf zu einem weiteren Unfall. Auf einer Fähre kommt es im Maschinenraum zu einer Verpuffung. Das Schiff ist Manovierunfähig. 30 Personen müssen gerettet werden. Nun kommt auch die KatS Wasserrettungsgruppe, ein tscheschisches Feuerwehrboot und mehrere Boote der Wasserschutzpolizei beider Länder zu Einsatz. Das Feuer wird bekämpft, gleichzeitig die Verletzten ans Ufer gebracht und zunächst in extra aufgebauten Zelten versorgt. Das THW und die Kameraden der Feuerwehr bauen unterhalb der Unglücksstelle eine Ölsperre auf. Hauptziel der Übung sei die Besonderheit der praktischen Zusammenarbeit aller Kräfte bei der Gefahrenabwehr, bei einer komplexen Einsatzlage, so Kreisbrandmeister Karsten Neumann. Besonderheit dabei ist, dass auch Einsatzkräfte der Tscheschischen Republik mit im Einsatz waren.



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